Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Freeflow am Inflatorschlauch
#1
Hallo Leute,

habe kürzlich folgende Panne unterwasser erlebt.

Bei einem Taucher hat sich plötzlich auf 25m das Jacket unaufhörlich aufgeblasen.
Was dann passiert ist, ist klar - gottseidank hat keiner einen Schaden davon getragen (erst 9 min Tauchzeit).

Meine Vermutung:
1. Stufe hat abgeblasen, der Überdruck hat dann den Inflator am Jacket geöffnet.
Laut den Kollegen haben während des Aufstieges auch beide 2. Stufen abgeblasen.

Es könnte aber auch der Inflator selbst versagt haben, worauf durch den erhöten Atemeinsatz (stressbedingt),
dann auch die 1. und 2ten Stufen versagt haben.

Meine Idee wäre es, ein Freeflow Ventil an den Inflatorschläuchen zu haben (Jacket und Trocki),
um in solch einer Situation schnell reagieren zu können - in einer Stresssituation ist es einfacher das Freeflow zu schließen,
als den Schlauch abzustecken.

So eine Panne ist sicher nicht alltäglich, aber da sieht man wieder,
das man immer auf der Hut sein muss und sich für den Ernstfall gut vorbereiten sollte.

Bin gespannt was Ihr dazu zu sagen habt.

Lg. Marco
Zitieren
#2
ich halte nichts von solchen Ventilen - Inflatorschlauch kann man schnell abziehen und wenn man mit 2 ersten und 2 zweiten Stufen und immer nahe am Buddy taucht, kann schon mal eine Stufe anblasen ohne dabei ernsthaft in Gefahr zu sein - da finde ich, dass zusätzliche Ventile eher nur zusätzliche Fehlerquellen sind ...
Zitieren
#3
Hallo Marco!

Meine Vermutung und in 99,9% der Fälle Ursache dafür: ein festsitzendes Inflatorventil. Daher auch das Jacket regelmäßig zum Service bringen!

Du sagst, beim Aufstieg haben beide 2. Stufen abgeblasen!? Ich nehme an, dieser TG hat in einem See stattgefunden. Nachdem sowohl die 2. Stufe als auch der Oktopus abgeblasen haben, war der Taucher mit einer 1. Stufe unterwegs. Hier stellt sich für mich die Frage, warum nicht redundant?! Unter 10 Grad Wassertemperatur nicht redundant zu tauchen, ist sehr riskant! Auch bei den heurigen Temperaturen haben die Seen auf 25 Meter keine 10 Grad mehr!

Freeflow ist meines Erachtens überhaupt nicht notwendig! Wenn ich merke, dass mein Jacket sich selbständig aufbläst, geht der erste Griff zum Schnellablass und die andere Hand gleichzeitig zum Inflatorschlauch um den MD-Schlauch abzustecken.

(07.08.2013, 21:14)MarcoM. link schrieb: Bei einem Taucher hat sich plötzlich auf 25m das Jacket unaufhörlich aufgeblasen.
Was dann passiert ist, ist klar - gottseidank hat keiner einen Schaden davon getragen (erst 9 min Tauchzeit).

Sei mir bitte nicht böse, aber dass in diesem Fall nichts passiert ist, war Glück. Von 25 Meter an die Oberfläche zu schießen (egal ob nach 9 Minuten oder nach 20) kann böse enden (3,5 fache Volumensvergrößerung) .....
Zitieren
#4
(07.08.2013, 23:05)fundiver81 link schrieb: Meine Vermutung und in 99,9% der Fälle Ursache dafür: ein festsitzendes Inflatorventil. Daher auch das Jacket regelmäßig zum Service bringen!

Klingt auch für mich nach defektem (schlecht/nicht gewarteten) Inflator des Jackets. Bei einem Defekt in der 1. oder 2. Stufe mit Abblasen der zweiten Stufen reagiert der Inflator nämlich normalerweise nicht. Womit auch die  Vermutung, dass der Inflator letztendlich zu einem Abblasen der zweiten Stufen geführt hat naheliegen ist, sich aber nachträglich nicht mit Bestimmtheit feststellen lässt.

Wenn übrigens bereits beide zweiten Stufen auf Grund eines Defektes im Inflator abzublasen beginnen, dann hätte ein Freeflowdevice im Inflatorschlauch auch nichts mehr geholfen. Die zweiten Stufen hätten fröhlich weiter geblasen.

Wenn sich das Jacket während dem Tauchgang beginnt unmotiviert aufzublasen, dann wäre die richtige Reaktion:
  • Inflator abkuppeln um weiteres Aufblasen zu verhindern
  • Tauchgang mit normalen Aufstieg beenden
  • Equipment zum Service
Und dafür brauche ich kein Freeflow Device im Inflatorschlauch. Eine abgesteckte Inflatorkupplung kann übrigens auch bei Mitteldruckanstieg nicht abblasen, da das Schredderventil in der Kupplung Upstream arbeitet.

Abgesehen davon halte ich von den Teilen sowieso nichts. Das sind meiner Meinung nach nur technische Gimmicks, die eine falsche Sicherheit vorgaukeln. Gerade in unseren Gewässern geht eigentlich nichts über redundante Luftversorgung.
Ein Freeflow Device kann auch nur bei einer Vereisung einer 2. Stufe helfen. Zu beachten ist auch, dass ein solches Gerät nur in Kombination mit einem Überdruckventil an einem ND-Abgang der 1. Stufe betrieben werden darf. Ein weglassen des Überdruckventils kann im Extremfall (nur eine 2. Stufe und die wird abgesperrt) zu einem Platzen des Schlauches führen.
Und die EN250 Zertifizierung oder Herstellergarantie ist in Kombination mit solch einem Teil auch nicht mehr vorhanden.
Ein Leben ohne Tauchen ist möglich, aber sinnlos.
Zitieren
#5

Was ich immer wieder in Gesprächen erfahre:
Der Regler wird ja noch in halbwegs aktzeptablen Abständen zum Service gebracht - auf das Jacket wird zumeist vergessen.
Es ist zwar keine Hexerei, einen Inflator zu servicieren (wenn man alle erforderlichen O-Ringe hat), aber wenn man 's nicht selber kann, sollte man das zum Händler seines geringsten Mißtrauens bringen und dort servicieren lassen - und das alle 2-3 Jahre.
Insbesonders bei  I3-, Airtrim-Jackets (um mal die gebräuchlichsten zu nennen), wäre das schon wichtig.

Wird darauf beim Kauf bzw. bei der Ausbildung eigentlich hingewiesen ?

Mit Gruss
Zitieren
#6
(08.08.2013, 08:07)ruflo link schrieb: Wird darauf beim Kauf bzw. bei der Ausbildung eigentlich hingewiesen ?

Also ich weise meine Schüler schon im OWD-Kurs darauf hin, dass nicht nur der/die Regler, sondern auch das Jacket regelmäßig zum Service muss!

LG
Zitieren
#7

Bei mir hat sich dieses Jahr das Jacket ebenfalls auf einmal von alleine aufgeblasen. Der Grund hier war, dass der O-Ring beim Einlassknopf zusammengedrückt worden ist und somit hat sich das Jacket ständig aufgeblasen. Danach habe ich einfach den O-Ring austauschen lassen und gut war es.
Zitieren
#8
Laut Aussage des Kollegen, hat er beim Aufstieg ausgeatmet.
Mit 9 min Tauchzeit wollte ich nur sagen, dass gewisse Risiken geringer sind als nach 25 min in dieser Tiefe.
Die Ausrüstung war nicht optimal für einen See - deshalb werde ich in Zukunft viel genauer auf die Ausrüstung meiner Buddys schauen und auf Mängel hinweisen.

Kann mich nur auf den Winter mit dicken Handschuhen erinnern - habe da hin und wieder das Abkuppeln geübt, ist nicht mehr ganz so leicht mit den Trockenhandschuhen.
Da wäre ein Freeflow Ventil leichter zu bedienen.

Lg.
Zitieren
#9
(08.08.2013, 09:20)MarcoM. link schrieb: Laut Aussage des Kollegen, hat er beim Aufstieg ausgeatmet.
Mit 9 min Tauchzeit wollte ich nur sagen, dass gewisse Risiken geringer sind als nach 25 min in dieser Tiefe.
Die Ausrüstung war nicht optimal für einen See - deshalb werde ich in Zukunft viel genauer auf die Ausrüstung meiner Buddys schauen und auf Mängel hinweisen.

Kann mich nur auf den Winter mit dicken Handschuhen erinnern - habe da hin und wieder das Abkuppeln geübt, ist nicht mehr ganz so leicht mit den Trockenhandschuhen.
Da wäre ein Freeflow Ventil leichter zu bedienen.

Lg.

Die Aufsättigung von CO2 nach 9 Minuten ist natürlich geringer als nach 25 Minuten, da hast du schon recht. Trotzdem kann bei einem zu schnellen Aufstieg das CO2 nicht so schnell abgeatmet werden, es bilden sich Gasblasen im Blut (Folge: Gewebeschäden, embolische Verschlüsse etc).

Ich gehe zB mit keinem Buddy im See tauchen (bei Tiefen unter der Sprungschicht), der nicht redundant taucht! Es geht hierbei auch um meine Sicherheit und Gesundheit!

Zitieren
#10
Ich halte den Freeflow am Inflatorschlauch für Sinnlos, weil der Schlauuch ebensoschnell abgekuppelt ist, wie ein Freeflow von Apeks zugeschoben ist.
Beim Atemregler habe ich ja keine andere Möglichkeit als Durch ein zusätzliches Ventil zuzumachen.
Helfen Tut es allerdings auch nur wenn die zweite vereist ist, weil wenn die erste bläst, dann löst beim Freeflow das Überdruckventil, damit die Schläuche nicht bersten.

Das beste ist immer noch die einfache (redundante) Ausrüstung bedienen können, seine Ventile selbst erreichen können und auf den anderen Atemregler wechseln, wenn der Hauptautomat zu schieben beginnt, bevor er abbläst.

Das lässt sich beim atmen echt spüren, ob der Automat jetzt dann gleich kommt und zu blasen beginnt.

LG
Drops
Ich bin nur die Signatur, ich putz hier nur.
Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten....
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste