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Wechselatmung
#1
Wir hatten ja vor kurzem ein Thema wo es am Rande auch um die Wchselatmung ging. Warum also nicht ein eigenes Thema dafür.

Auch ich kann mich noch dunkel an meine Ausbildung zum Open Water Diver erinnern, wo die Wechselatmung eine verpflichtende Übung war. Nicht all zu lange nachdem ich auf die lehrende Seite gelangt bin, war dann die Wechselatmung nur mehr eine optionale Übung. Und inzwischen wird die Wechselatmung eigentlich gar nicht mehr unterrichtet.

Ist das Tauchen dadurch weniger sicher geworden? Ich behaupte einmal nein. Es ist im Gegenteil für die breite Masse der Taucher ein möglicher Risikofaktor weggefallen.

Ich weis, dass der letzte Satz für den Einen oder Anderen etwas provokativ klingen wird. Man darf dabei aber auch die übrige Entwicklung beim Tauchen nicht ignorieren.

Zu meiner Anfangszeit war gerade der Oktopus als alternaive Luftversorgung in der Diskussion. Ob so etwas überhaupt notwendig sei und ob so ein Teil nicht eine unnötige Investition sei. Auch wenn ich an die Tauchbasen in den Urlaubsdestinationen denke, so war es auch dort so, dass eine Leihausrüstung mit Oktopus echten Seltenheitswert hatte.

Die Wechselatmung als Notfallverfahren hatte damals also durchwegs ihre Berechtigung.

Wie schaut es hingegen heute aus? Ein Oktopus als alternative Luftversorgung ist heute absoluter Mindeststandard.

Betrachten wir auch einen typischen Tauchgang eines typischen Urlaubstauchers. Wann wird dieser am ehesten eine Luftnotsituation haben? Sofern es überhaupt dazu kommt. Am ehesten zum Ende des Tauchganges, wo er sich eher schon in geringeren Tiefen bfindet. Wenn ich dann noch den typischen Abstand im Buddyteam in Relation bringe, dann ist der Weg zur Oberfläche oft kürzer, als der zum Buddy.

Nun gibt es noch das Argument - aber in heimischen Gewässern oder wenn ich tiefer bin?

Auch hier gilt wieder. Jeder Taucher hat zumindest den Oktopus für den Buddy zur Verfügung. Und speziell in heimischen Gewässern (kaltes Wasser) setzen sich glücklicherweise Systeme mit Doppelabgang und zwei getrennten ersten Stufen immer mehr durch. Wenn ich dann noch immer in eine Situation komme, wo ich auf Wechselatmung angewiesen bin, dann habe ich zuvor schon nicht nur einen Fehler begangen.

Auch darf man den Stress nicht unterschätzen, den ein Aufstieg unter Wechselatmung verursacht. Dann noch neben dem Aufstieg unter Wechselatmung die Einhaltung der Aufstiegsgeschwindigkeit, eventuell noch ein Dekompressionsstop,... - nein Danke.

Und spätestens bei bestimmten Tauchaktivitäten oder Tauchverfahren ist die Wechselatmung sowieso keine Option mehr
  • Mischgastauchen (beginnt schon bei Nitrox)
  • Wracktauchen (mit Penetration)
  • Höhlentauchen
  • .....
Abschließend vielleicht noch eine kleine Statistik:
  • Im Jahre 1976 ereigneten sich 8,62 tödliche Tauchunfälle pro 100.000 Taucher
  • Im Jahre 1992 gab es nur noch weniger als 3 tödliche Tauchunfälle pro 100.000 Taucher
Quelle: RSTC Europe
Ein Leben ohne Tauchen ist möglich, aber sinnlos.
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#2
Generell halte ich es nicht für verkehrt die Wechselatmung, zumindest im OWD oder vergleichbaren Kursen durch zunehmen. Richtig, vor allem Stress frei,  unterrichtet kann sie einem beginnenden Taucher ein wenig Sicherheit geben. Nicht weil sie ein so gutes Notfallverfahren ist, sondern weil sich im Hirn ein Stück mehr Angst abbaut. Genau so wie zB. bei der Übung mal eine Runde um die Plattform zu tauchen ohne Regler im Mund. Auch hierbei lernt man das man nicht gleich stirbt wenn's mal kurz keine Luft zum atmen gibt, und man lernt wie weit (und es ginge noch viel weiter) man auch bei einem Totalausfall der Luftversorgung kommen würde.
All diese Übungen geben ein wenig Sicherheit. Eine zugegebenermaßen teilweise trügerische, aber mit der Sicherheit kommt die Ruhe und mit der Ruhe sinkt die Wahrscheinlichkeit für einen durch Panik verursachten oder verschlimmerten Unfall.

Im übrigen kann ich jedem Taucher einen Apnoe Grundkurs empfehlen.

Mir persönlich ist es aber auch lieber mein Buddy hat einen Oktopus der im Idealfall auch noch an einem Schlauch hängt der ein wenig länger als 1,20 ist. Die 2,10 DIRmeter halte ich bei Standardtauchgängen aber für übertrieben.

(24.02.2013, 17:57)manta link schrieb: Auch darf man den Stress nicht unterschätzen, den ein Aufstieg unter Wechselatmung verursacht. Dann noch neben dem Aufstieg unter Wechselatmung die Einhaltung der Aufstiegsgeschwindigkeit, eventuell noch ein Dekompressionsstop,... - nein Danke.

Hier mal die Frage an die Deko Profis hier im Forum. Wie gut wäre denn so eine Deko unter Wechselatmung? Würde sich die Zeit die man braucht nicht verdoppeln?
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#3
@6pack

deko unter wechselatmung...

meinst du damit zwei singletanktaucher mit je einer ersten stufe + oktopus?

abgesehen von den problem das die beiden dann haben, noch dazu wenn das noch nie geübt wurde...

cave1
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#4
Ja, ich meine Deko und auch und auch den sog. Sicherheitsstop. Da bei Wechselatmung ja in etwa nur halb so oft geatmet wird wie normal, verändert sich sicher auch das Druckgefälle zwischen Blut und Gas in der Lunge und das müsste imho auch Auswirkungen auf die Dekozeit haben.
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#5
Dafür arbeitet das Herz ein wenig schneller  ;D
Wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten :-))
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#6
(25.02.2013, 10:47)cave1 link schrieb: meinst du damit zwei singletanktaucher mit je einer ersten stufe + oktopus?

Nein, viel schlimmer. Nachdem Wechselatmung angenommen wird, steht kein Oktopus zur Verfügung

Zitat:abgesehen von den problem das die beiden dann haben, noch dazu wenn das noch nie geübt wurde...

Ich würde sagen, das Problem haben die beiden nicht erst dann ;D

(25.02.2013, 09:28)6pack link schrieb: Hier mal die Frage an die Deko Profis hier im Forum. Wie gut wäre denn so eine Deko unter Wechselatmung? Würde sich die Zeit die man braucht nicht verdoppeln?

Bin zwar kein Deko Profi, aber ich glaube, dass es dafür keine gesicherten bzw verlässlichen Regeln gibt. Mit Sicherheit ist die Wechselatmung nicht so effektiv wie eine normale Atmung. Aber in welchem Umfang, lässt sich wahrscheinlich nicht einmal schätzen.
Ein Leben ohne Tauchen ist möglich, aber sinnlos.
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#7
Wenn Du jetzt wirklich so ein Problem unter Wasser hast, das Du aus einer Stage Wechselatmung machen musst, weil einer der beiden sein Dekogas verloren hat, dann sollte es eigentlich kein Problem darstellen unter Wechselatmung auszutauchen und seine Stops zu machen.

Ich würde die flahen Stops etwas länger machen und da ja jeder der beiden Taucher sowieso noch seinen O[sub]2[/sub] als Sicherheitsgas dabei hat, kann man dann ja noch seinen 6 Meter Stopp etwas verlängern....

Man muss es halt üben, aber 30 Minuten Wechselatmung aus einer Stage sind eigentlich kein Problem (wenn man genug dabei hat) :-D

LG
Drops
Ich bin nur die Signatur, ich putz hier nur.
Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten....
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#8
Zu Beginn lernte ich noch die Wechselatmung. Später wurde mit dem Hinweis auf Hygiene auf die Ausbildung mit Wechselatmung verzichtet. Oktopus sei Dank ! ;D
Insgesamt halte ich die Fertigkeit der Wechselatmung heutzutage für weniger wichtig. Sie sollte aber jederzeit ohne Probleme machbar sein, weil ich prinzipiell Regler unter Wasser streßfrei in jeder Tiefe wechseln können möchte (muß).  Wink
L.g. Opi1
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