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Normale Version: Solotauchen
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Hallo zusammen,

notgedrungen (aber nicht unglücklich darüber) bin ich meistens Solotaucher. Ich möchte zwar bei meiner Frau die Leidenschaft (zum Tauchen!) wieder etwas in Schwung bringen, werde aber dann als der erfahrenere Taucher auch wieder großteils eigenverantwortlich tauchen.

- Gut, daß ich von Haus aus auf kaltwassertaugliche Ausrüstung bestanden habe, das gibt mir eine gewisse Sicherheit.
- Das zweite ist, daß ich aufgrund meines Interesses an Fauna und Flora sowieso kaum unter 10m zu finden bin.
- Das dritte, was mir Sicherheit gibt, ist meine Apnoetaucherei - selbst wenn meine Ausrüstung versagen sollte - ich bekomme keine Panik, nur weil ich Luft anhalten muß und weiß, wie lange ich das kann.
- Nach außen sichtbar bin ich auch, da ich vom Speerfischen die Angewohnheit übernommen habe, mit einer Boje und einem schwimmendem Gummiseil zu tauchen.

Zu verbessern ist: ich werd mir jetzt noch eine zweite erste Stufe zulegen und dort den Oktopus, sowie den Infaltorschlauch anschließen. Und auch für meine zweite Flasche ein getrennt absperrbares Doppelventil

Wie seht ihr das Thema?
Auch wenn du an sich kaltwassertaugliche Ausrüstung verwendest, so ist meiner Meinung nach in unseren Gewässern die Verwendung von zwei ersten Stufen unbedingt erforderlich.

Für Solotauchen ist in jedem Fall redundante Ausrüstung erforderlich. Laut Ausbildungsrichtlinien der verschiedenen Verbände betrifft dies dabei folgende Ausrüstungsteile:

*) Luft
*) Auftrieb
*) Zeit/Tiefen Messgerät bzw Computer
*) Schneidwerkzeug
*) Maske

Mögliche Ausbildungsprogramme mit den jeweiligen Voraussetzungen wären:

PADI Self Reliant Diver (mind. 18 Jahre, 100 geloggte TG, PADI AOWD)
SSI Independent Diver (mind. 18 Jahre, 100 geloggte TG)
Ja, zweite erste Stufe bzw. zweite Atemreglergarnitur wird sowieso angeschafft.

Wie stelle ich mir redundanten Auftrieb vor? Zwei Jackets? Wink ... Oder ist damit eine Ponyflasche fürs Jacket gemeint, also unabhängig von der Atemluftversorgung?

Tiefenmesser ist zusätzlich zum Computer in der Konsole, nach einer passenden Uhr schaue ich auch gerade herum. Ist bei meinen derzeitigen Tauchprofilen nicht unbedingt nötig, aber ich will ja auch mal anderswo ins Wasser und da ruhig auch mal tiefer.

Zwei Messer? Naja, nötig? Wobei ich selber schon überlegt hab, mir zusätzlich etwas scherenähnliches oder einen kleinen Bolzenschneider zuzuegen.
Statt Redundanz könnte ich mir ansonsten auch vorstellen, ein Messer gesichert zu befestigen (z.B. Retraktor oder Sicherungsschnur zu einem D-Ring).

Maske - guter Hinweis - eine kleine Apnoemaske wird ab sofort in der Jackettasche mittauchen.
Redundanten Auftrieb kannst du auf mehrere Arten sicherstellen.
  • Bei Tauchgängen mit Trocki darf dieser für die Redundanz gerechnet werden. Somit genügt entsprechendes Jacket oder Wing.
  • Bei Nassanzügen gibt es wiederum zwei Möglichkeiten - Wing mit zwei Blasen oder kleinen Hebesack (ab 20L) mitnehmen
Schneidwerkzeug - Drahtschere oder ähnliches ist sicher eine Option. Es gibt Dinge unter Wasser, die man mit einem normalen Messer oder Linecutter nicht mehr durchschneiden kann.
Ahh, über den Hebesack beim Solotauchen bin ich schon mal gestolpert und habe mich gewundert ... aber ja - gute Idee als alternative Auftriebsquelle.

Naja - ich habe dafür meine Boje (http://www.spearfishing.de/images/produc...s/92_0.jpg) und statt der originalen Wäscheleine ein schwimmendes Gummiseil (von 8m bis auf 24m dehnbar). Zusatzvorteil: ich bin an der Oberfläche für andere gut sichtbar.
(06.01.2015, 22:24)ragman link schrieb: [ -> ]... ich habe dafür meine Boje ...

Die musst du aber immer nachziehen. Sind dann auch solche Bojen, die von Windsurfern gerne als Wendemarke verwendet werden :o

Und auch wenn es eine schwimmfähige Leine ist - sprich die Leine geht von dir ziemlich direkt zur Oberfläche - so besteht trotzdem die Gefahr, dass du dich darin selbst verhederst.

Variante die ich bevorzuge ist für den Fall dass Verkehr zu erwarten ist, eine normale Signalboje vor dem Auftauchen. Oder besser noch - solche Bereiche meiden.
(06.01.2015, 22:58)manta link schrieb: [ -> ]Die musst du aber immer nachziehen. Sind dann auch solche Bojen, die von Windsurfern gerne als Wendemarke verwendet werden :o

Und auch wenn es eine schwimmfähige Leine ist - sprich die Leine geht von dir ziemlich direkt zur Oberfläche - so besteht trotzdem die Gefahr, dass du dich darin selbst verhederst.

Variante die ich bevorzuge ist für den Fall dass Verkehr zu erwarten ist, eine normale Signalboje vor dem Auftauchen. Oder besser noch - solche Bereiche meiden.

Das Nachziehen merkt man nicht einmal, hat mich auch verwundert. Andererseits bin ich mit PTG ja eher langsam unterwegs. Die Boje war an einem D-Ring am Jacket eingehängt.

Das mit dem Verhängen stimmt schon, kenne ich vom Speerfischen in Kroatien im Flachwasser - da treibt der Wind die Boje auch mal zwischen die Felsen. Dann muß man zurück und die Boje lösen. Das passiert aber nur an der Oberfläche.
Selbst verheddern: kann ich mir ehrlich gesagt nur schwer vorstellen, also beim Tauchen selber (beim Einstieg muß man schon darauf schauen). Provozieren kann man das sicher - aber wer dreht sich bei einem normalen TG so wirr um sich selber? Ok - ich rede auch von heimischen Seen und ruhigem Fische-Beobachten-Tauchen (was halt meinem Interesse entspricht). Generell bin ich unter Wasser sehr ruhig und eher ökonomisch in Haltung und Bewegung (hektische Streckentaucher sehen weniger und müsssen schneller wieder raus *g*).

Das mit dem Oberflächenverkehr kann ich mir schon vorstellen - und im Normalfall ist mir das auch egal, da ich ja entlang des Grundes am Ufer auftauche. Und im Notfall ginge es mir eh um die Auffälligkeit (nebenbei könnte ich mich daran festhalten (anklinken), sollte z.B. das Jacket nicht aufgeblasen werden), auch gerne von einem Surfer *g*.

Ein weiterer Effekt: so ganz solo bin ich im Normalfall nicht - meine Frau begleitet mich, bleibt halt am Ufer, wenn es ihr zu kalt ist. Und da hat sie mich schön im Blick, ohne daß sie durchgehend nach den Blasen schauen muß.

Gut - da mich das Thema Trockentauchen, trotz jahrelangem Ignorierens, ja geradezu Verweigerung, beginnt zu interessieren, bin ich da vielleicht ohnehin bald redundant unterwegs.

Danke übrigens, daß wir hier so angenehm sachlich diskutieren können. Das freut mich ungemein, ist ja nicht unbedingt www-Standard.

Und es ist gut, daß unterschiedliche Sichtweisen zum Tragen kommen. Klar - ich gehe immer von meinem derzeitigen Standard aus (wenn ich solo tauche, bleibe ich im Flachwasser (also max ~10m), ich tauche nirgends drunter durch oder hinein und ich gehe mit meinem Luftvorrat ähnlich wie ein Höhlentaucher um (Drittelregel). Abr erstens weiß das niemand (wir kennen uns ja nicht persönlich und ich könnte ja wer-weiß-was behaupten) und zweitens (etwas, was ich gerne außer Acht lasse) kann sich mein Interesse ja ändern. Dann wäre es gut, wenn ich auch meine Vorgehensweise überdenke und ggfs. anpasse.
(07.01.2015, 08:23)ragman link schrieb: [ -> ]Selbst verheddern: kann ich mir ehrlich gesagt nur schwer vorstellen, also beim Tauchen selber (beim Einstieg muß man schon darauf schauen).

Das kann schneller gehen als du glaubst. Musst dich ja nicht direkt selbst einwickeln. Aber es gibt auch Sträucher oder Äste die irgendwann ins Wasser fallen und dann auch unter Wasser Äste ausstrecken. Wenn du dann 3-4m unter einem für dich "unsichtbaren" Ast durch - oder auch nur ungünstig vorbeitauchst ....

Vom Standpunkt des Beobachtens von der Oberfläche aus ist die Schleppboje natürlich eine gute Lösung. Aber meiner Meinung nach eben eine mit Einschränkungen.

Zitat:Danke übrigens, daß wir hier so angenehm sachlich diskutieren können. Das freut mich ungemein, ist ja nicht unbedingt www-Standard.

So soll es ja eigentlich sein. Und das hebt uns hier zum Glück von so manch anderer Plattform ab Big Grin
Wenn gerade kein Tauchpartner da ist, dann gehe ich gerne einmal solo. Natürlich, wenn es kühler ist im Trockie, mit zwei ersten Stufen. Reservebrille habe ich meißtens, auch im Rudel, dabei. Das zweite Messer, nun da ich bisher mein Messer unter Wasser noch nie benötigt habe werde ich das ersteinmal lassen.
Natürlich gehe ich nicht tief wenn ich solo bin. Da reichen so 10m. Ich mach das auch gerne wenn ich fotografiere. Da kannst dann bei einen Fisch solange rumhängen wie du willst. Und noch was, Dekopflichtig will ich alleine nicht werden, da ich, wenn alleine, immer sofort zur Oberfläche auftauchen können möchte.
Schere und Linecutter sind bei mir fix am Harness, egal ob solo oder mit Buddy. Schere habe ich bereits mehrmals benützt, allerdings nie um mich selbst frei zu schneiten sondern nur um Haken von verlorenen oder vergessenen Angelleinen abzuschneiden. Die Linecutter gibt es zur Zeit bei Lorenz im Sonderangebot, mit zwei Kabelbindern an den Schultergurt und fertig.