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Normale Version: CMAS* zu PADI AOWD, oder?
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Hallo zusammen,

ich möchte mich heuer taucherisch weiterbilden. Grund dafür ist, daß ich auch wieder einmal in Kroatien tauchen möchte und mir die Individual-Lizenz zu teuer ist - sprich, ich muß eine Tauchbasis aufsuchen. Mir ist klar - die können objektiv nur anhand der Ausbildungsnachweise gehen.

Meine Ausbildung habe ich im Jahr 1996 in Seeboden am Millstätter See gemacht, ein CMAS*-Brevet. (Im Jahr darauf auch die CMAS**-Theorieprüfung, die Praxis habe ich dann sausen lassen, da wir uns von diesem Verein zurückgezogen haben.)

Vor zwei Jahren war ich im Frühjahr einmal am Weißensee-Ostufer, wollte einen Solo-TG machen und hatte das Glück, den von der dort ansässigen Basis machen zu dürfen, da offiziell noch nicht geöffnet war. Hinterher unterhielt ich mich mit dem Chef noch un bekam einen guten Eindruck von dem, was dort so passiert.

Die bilden dort nach PADI (und afair nach SSI) aus. Prinzipiell eh interessant, weil imho weiter verbreitet und mir gefällt die Sache mit den auswählbaren Specalties.

Nun meine Fragen:
- Kann ich vom CMAS* einfach zum PADI AOWD wechseln?
- Oder gibt es Gründe, doch lieber das CMAS** zu machen?
- Oder gäbe es für mich (eher Flachtaucher, dafür oft solo) eine bessere Alternative?
Hallo ragman,

CMAS zu AOWD Padi  > überhaupt kein Problem
Die 2. Frage kannst nur du selbst beantworten. Hier kommte es wie immer und überall nur auf den Tauchlehrer drauf an.
Zur Frage 3 .  - Mach auf jedenfall die nächste Stufe. So stehen dir mehrere Möglichkeiten offen (z.B. ein Wrack liegt etwas tiefer - manche Tauchbasen nehmen dich dan gar nicht mit  oder Bootssafarie, usw....)
Wie Rodo erklärt hat sind die Fragen nur zum Teil zu beantworten:

1) Problemlos möglich
2) Persönliche Entscheidung - mit dem CMAS** "darfst du" IMHO mehr als mit dem PADI AOWD

Die Zusatzfrage ist deutlich schwieriger zu beantworten.

Zuerst die Unterschiede im Weiterbildungsprogramm von PADI und SSI. PADI hatte seit jeher den Advanced im Programm, der zum Teil auch Voraussetzung für die Teilnahme an anderen Kursen ist (Deep, Wrack, Rescue, Self Reliant, Cavern, Eis)

Dabei ist zu beachten, dass der PADI Advanced zwar eine Einführung in fünf Spezialgebiete bietet, jedoch kein vollständiges Speciality enthält. Pflicht sind Navigation und Deep (bis 30m), die anderen drei Tauchgänge können in Abstimmung mit dem TL gewählt werden.

SSI hatte keinen vergleichbaren Kurs, inzwischen gibt es den Advanced Advanturer, der jedoch nicht Voraussetzung für die Teilnahme an anderen Spezialkursen ist. Der Advanced Diver bei SSI ist ein verliehener Titel nach Absolvierung von 4 Spezialkursen und mind. 24 geloggten Tauchgängen. Es dürfen dabei auch zwei Specialities von anderen Verbänden enthalten sein.

Wenn du dich mit Spezialkursen weiterbilden willst, dann bist du derzeit mit SSI sicher etwas flexibler als mit PADI.

Auch wenn es in Bezug auf Solotauchen keine gesetzlichen Bestimmungen gibt, so wäre doch eine entsprechende Ausbildung anzustreben. Es könnte sonst sein, dass im Fall der Fälle die Versicherung Probleme macht. Sowohl PADI als auch SSI bieten entsprechende Programme an, wobei beide den Begriff Solodiver vermeiden.

PADI Self Reliant Diver (mind. 18 Jahre, 100 gelogte TG, PADI AOWD)
SSI Independent Diver (mind 18 Jahre, 100 geloggte TG)
(06.01.2015, 20:19)manta link schrieb: [ -> ]2) Persönliche Entscheidung - mit dem CMAS** "darfst du" IMHO mehr als mit dem PADI AOWD

Hmmja ... das mit dem "dürfen" halte ich selber ja recht entspannt ... siehe Solotauchen. Weil - was auf eine Zettel (oder einer Plastikkarte) steht, hilft mir unter Wasser nicht - der gesunde Menschenverstand schon.

Das mit den Einführungen statt "echter" Specialties habe ich schon geahnt ... anscheinend ist dafür ja jeweils nur ein TG vorgesehen.

Solotauchen und Versicherung - ja ... gutes Thema ... wäre auch der einzige Grund, mir so einen Nachweis zuzulegen. Allerdings - das was im Ernstfall von Versicherungen dann oft zu halten ist ... *seufz*
Aber vielleicht bekomme ich ja - wenn ich jetzt wieder mit der Ausbildung anfange - einfach Lust drauf, mich spaßhaber fortzubilden. Lernen kann man überall etwas und das tue ich auch gerne.
(06.01.2015, 22:15)ragman link schrieb: [ -> ]Hmmja ... das mit dem "dürfen" halte ich selber ja recht entspannt ... siehe Solotauchen. Weil - was auf eine Zettel (oder einer Plastikkarte) steht, hilft mir unter Wasser nicht - der gesunde Menschenverstand schon.

Ist schon einmal eine gesunde Einstellung

Zitat:Das mit den Einführungen statt "echter" Specialties habe ich schon geahnt ... anscheinend ist dafür ja jeweils nur ein TG vorgesehen.

Richtig - beim PADI AOWD und beim SSI Advanturer ist aus dem jeweiligen Speciality nur jeweils TG1 enthalten. Diese Tauchgänge wären bei Absolvierung des jeweiligen Specialities anrechenbar.

[quote]
Solotauchen und Versicherung - ja ... gutes Thema ... wäre auch der einzige Grund, mir so einen Nachweis zuzulegen.
[quote]

Über Sinn und Unsinn von einzelnen Kursen kann man natürlich wunderbar streiten. Aber es gibt sehr wohl Kurse die absolut Sinn machen.

Der Sinn von Weiterbildungskursen ist nicht nur dass die Tauchschule Geld verdient, sondern auch, dass der Schüler unter sicheren Rahmenbedingungen seine eigenen Grenzen erweitern kann.

Je nach Kurs werden dabei nicht nur neue Fertigkeiten vermittelt und diese neuen Grenzen verdeutlicht (z.B. verlangsamte Reaktion auf Tiefe), sondern auch Dinge geübt, die man in der Praxis dann lieber nicht erlebt (z.B. Trocki mit zuviel Luft).

Abschließend noch zur Klarstellung - es gibt in Österreich kein Gesetz welches eine Ausbildung für die Ausübung des Tauchsports vorschreibt. Es ist aber immer eine Frage der Haftung.
(06.01.2015, 22:33)manta link schrieb: [ -> ]Über Sinn und Unsinn von einzelnen Kursen kann man natürlich wunderbar streiten. Aber es gibt sehr wohl Kurse die absolut Sinn machen.

Der Sinn von Weiterbildungskursen ist nicht nur dass die Tauchschule Geld verdient, sondern auch, dass der Schüler unter sicheren Rahmenbedingungen seine eigenen Grenzen erweitern kann.

Je nach Kurs werden dabei nicht nur neue Fertigkeiten vermittelt und diese neuen Grenzen verdeutlicht (z.B. verlangsamte Reaktion auf Tiefe), sondern auch Dinge geübt, die man in der Praxis dann lieber nicht erlebt (z.B. Trocki mit zuviel Luft).

Abschließend noch zur Klarstellung - es gibt in Österreich kein Gesetz welches eine Ausbildung für die Ausübung des Tauchsports vorschreibt. Es ist aber immer eine Frage der Haftung.

Ich lerne gerne und bin schon oft draufgekommen, daß man selbst bei Themen, die man glaubt, zu beherrschen, dazulernen kann. Braucht nur das richtige Gegenüber und eine andere Sichtweise auf dasselbe Thema. Und so etwas ist auch sehr spannend.

Daß eine Tauschschule Geld verdient ist schon in Ordnung - da finde ich nichts Verwerfliches daran. Im Idealfall findet man ja einen Lehrer, der das mit Leidenschaft betreibt - dieser Mehrwert ist dann ohnehin nicht mit Geld meßbar. Ich hatte schon das Glück (in der Erwachsenenbildung), einen Kurs bei so jemanden machen zu dürfen. Und ich denke, gerade bei den heimischen Tauschschulen ist viel Idealismus zu finden.

Das mit dem Gesetz ist klar - habe ich ja auch bisher so gehandhabt. Zitat meines ehemaligen TLs: "Wer long frogt, kummt nit ins Wossa."
Wie schon in einem Thread geschrieben, kommt es viel auf den Tauchlehrer an und nicht ob ich Punkt und Beistrich aus dem Lehrmaterial kenne.
Die psychische Belastbarkeit unter Wasser wird leider viel zu wenig gecheckt, sei es bei den Tauchlehrern aber auch bei der Tauchtauglichkeitsuntersuchung.

Ich hatte das Glück dass mein Tauchlehrer, Mentor und jetzt auch noch oftmaliger Tauchpartner auch bei der Ausbildung der Cobra Taucher beteiligt ist und mich nicht nur nach Lehrbuch ausgebildet hat.
LG
Alfred