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Normale Version: Tauchunfall im Attersee (11. Mai 2014)
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Was mich irritiert, "die beiden nicht unerfahrenen Taucher" dabei hatten beide doch letzten Herbst erst ihren OWD gemacht. Also können sie in der Zeit den Winter über doch wohl nicht so große Erfahrungen gemacht haben. Warum gleich auf 30m? Mit wieviel >Luft sind die runtergestiegen?? Bei 18m wieso nicht weiteraufgestiegen so als kontrollierter Notaufstieg??? :-[
Leider sind die Information die bisher vorliegen recht spärlich. Aber Herbst kann auch September bedeuten und die weitere Tauchaktivität seitdem ist nicht bekannt.

Überlegen wir doch einmal was wir zu dem Unfall aus den Medienberichten verlässlich wissen und versuchen wir dann daraus Schlüsse zu ziehen:

*) Es ist im Attersee passiert
*) Es war ein Ausbildungstauchgang mit TL
*) Ein Tauchschüler bekam auf 30m Panik
*) Beim Notaufstieg ist eben dieser Schüler dem TL entglitten und untergegangen

Was wir alles nicht wissen ist für eine seriöse Beurteilung allerings nicht unerheblich

*) Die Erfahrung der Schüler (Anzahl TG's)
*) Die Erfahrung des TL's
*) Die verwendete Ausrüstung (Anzug, Regler, Luft)
*) Die Ausbildungsrichtlinien (Verband)

Da Informationen über verwendete Ausrüstung, Anzahl Tauchgänge oder Angaben zur echten Erfahrung der Tauchschüler nicht verfügbar sind, kann ich nur allgemeine Punkte aufzeigen, die mir aufgefallen sind.

Fakt ist - Panik kann jederzeit auftreten. Da gibt es keine rationalen Gründe. Auch wurde in den Medien berichtet, dass am Vortag bereits zwei Tauchgänge durchgeführt wurden. Für den TL sicher Zeit genug einen Eindruck der Tauchschüler zu erhalten. Zum eigentlichen Unfallauslöser, wo eine Vereisung des Lungenautomaten vermutet wird, gibt es in einer Zusammenfassung auf unterwasserwelt.de den berechtigten Einwand, dass diese Vermutung nicht zwingend richtig ist.

Möglich ist auch eine Totraumatmung auf Grund von mentalem Stress und damit verbunden eine Atemnot, die bis zur Bewustlosigkeit führen kann. Hier hätte auch der Wechsel auf eine alternative Luftversorgung nicht geholfen, wenn nicht gleichzeitig die Atmung wieder unter Kontrolle gebracht worden wäre. Egal welche Vermutung jetzt die richtige ist, wäre lediglich zu hinterfragen, warum hat der TL die in beiden Fällen damit sicherlich erhöhte Atemfrequenz nicht rechtzeitig als Stresssympton erkannt.

Bis hierher haben wir eigentlich nur den Stress als bestätigten Faktor. Nachdem der Tauchschüler die alternative Luftversorgung nicht annahm, hat der TL noch richtigerweise einen Notaufstieg eingeleitet. Zu Art und Weise des Körperkontaktes, sowie Sicherstellung des positiven Auftriebes, gibt es jedoch keine Angaben. Daher bleibt für mich die Frage, wie dem TL der Schüler während dem Notaufstieg entgleiten und untergehen konnte, die große Unbekannte. Offenbar wurde genau hier der entscheidende und leider tödliche Fehler begangen.

Die Angabe in den Medien, dass der TL im Anschluß zu wenig Luft hatte um nochmals abzutauchen, lies mich zuerst nur ungläubig den Kopf schütteln. Inzwischen sehe ich diesen Punkt nach einer Nachdenkpause auch in etwas anderem Licht.

Zuerst ist die Aussage "zuwenig Luft" zu relativieren. Auch wenn noch 100Bar in der Flasche gewesen sein sollten, so wäre dies für ein nochmaliges Abtauchen für eine Suche auf mindestens 30-40m Tiefe zu wenig.

Und ausserdem musste der TL, nachdem ihm der Schüler entglitten war, zuerst den zweiten Schüler an die Oberfläche bringen. Dies klingt zwar für den einen oder anderen sicher unlogisch, ist es aber nicht, da ansonsten nicht gewährleistet wäre, ob der zweite Schüler alleine die Oberfläche sicher erreicht hätte.


...laut dem dortigen Basischef hat der 26 jährige Deutsche einen Stimmritzenkrampf unter Wasser bekommen. Aus diesem Grund hat bzw konnte er die Regler vom Tauchlehrer und seinem Buddy nicht nehmen bzw im Mund behalten.
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